Mittwoch, 27. Juni 2007

Road Trip durch Kalifornien

I’m back…nach fast 3000 km Strecke in 4 Tagen bin ich nun wieder zurück in der Bay Area. Unser Road Trip war der Wahnsinn!!! Es ist zwar schwer, all die Eindrücke in Worte zu fassen, aber hier ist mein kleiner Reisebericht:

Tag 1

Freitagabend ging es dann nun endlich los. Gegen 20.30 Uhr wurde ich abgeholt und wir haben uns auf den Weg nach Bakersfield gemacht, was eigentlich bekannt ist für die Ölfelder dort, aber da wir mitten in der Nacht angekommen sind, haben wir davon nichts gesehen. Nach einigem Suchen hatten wir endlich unser Motel „Super 8“ gefunden und waren glücklich, endlich einchecken zu können. Als wir am Empfang waren und unsere ausgedruckte Bestätigung herausgeholt hatten, meinte der Mann dort gleich „Sind Sie sicher, dass sie im richtigen Motel sind?“. Wir fanden die Frage etwas merkwürdig, da wir doch offensichtlich im „Super 8“ waren – nun ja, leider gab es ganz in der Nähe noch ein weiteres Motel dieser Kette…also wieder rein ins Auto und zum nächsten Motel, wo wir dann endlich unser Zimmer bekommen haben.

Samstagmorgen haben wir uns dann direkt auf den Weg nach Las Vegas gemacht. Unsere Fahrt hat uns Mitten durch das Death Valley geführt und es ist kaum vorstellbar, wie heiß es in der Wüste ist – ich sollte an dieser Stelle vielleicht erwähnen, dass die Klimaanlage in unserem Auto nicht funktioniert hat und bei geöffnetem Fenster hatte man den Eindruck, ein heißes Gebläse werde direkt auf einen gerichtet! Und so sind wir dann also fast 5 Stunden in der schönen Mittagshitze durch die Wüste gefahren…trotzdem ist die Landschaft beeindruckend und wirklich eine Erfahrung wert!

Unser erster Stop war dann aber zunächst am Lake Mead der Hover Staudamm. Auf Grund der Temperatur haben wir es aber bei einer kleinen Tour und schnellen Fotoaufnahmen belassen, denn es war mittlerweile schon Abend und wir langsam am Ende…und wir wussten, dass im Motel ein Pool auf uns wartet und in diesem Moment war das wohl das Verlockenste, was wir uns vorstellen konnten! Als wir das „Best Western“ endlich gefunden hatten, mussten wir feststellen, dass es am äußersten Rand von Las Vegas und damit eher in der Wüste als in der Stadt war. Danach ging es nur noch ab in den Pool, bis es schon dunkel wurde…das hat gut getan!

Erfrischt waren wir dann auch bereit für den „Strip“, wie die Hauptstraße in Las Vegas heißt, auf der alle großen Casinos und Attraktionen zu finden sind. Das erste, was schon von Weitem auffällt, ist der Stratosphere Tower, der auf der Spitze eine Achterbahn sowie einen Freefall – Tower hat. Wir sind dann kurz unten ins Casino rein und danach auch gleich weiter in die Stadt, direkt ins Verkehrschaos…und den reinsten Wahnsinn! Man kennt ja die Bilder oder Berichte von Las Vegas mit den ganzen bunten Lichter, Attraktionen und verrückten Menschen, aber wenn man mittendrin steht ist das schon überwältigend, das lässt sich nicht wirklich in Worte fassen, das muss man erlebt haben! Wir sind dann nur bis etwa zur Mitte des Strip gefahren und haben im Bellagio geparkt (das Casino, in dem „Ocean‘s 11“ spielt) und von dort aus unsere Tour gestartet. Alleine das Bellagio an sich ist eine eigene kleine Welt mit Casinos, Luxusläden (in denen man das evtl. gewonnene Geld gleich ausgeben kann), Bars, Beauty Salons, Restaurants und natürlich dem Hotel. Vor dem Bellagio ist ein kleiner künstlich angelegter See, der bekannt ist für seine Wasserspiele. Leider finden diese aber wohl nur bis Mitternacht statt und da wir doch etwas später dort waren, konnten wir dieses Spektakel leider nicht mehr bestaunen. Anschließend sind wir dann den Strip entlang gelaufen, vorbei am „Eiffelturm“, dem „Ceasar’s Palace“, dem „Colosseum“, den Hotels / Casinos „Mirage“ und „Treasure Island“ und noch vielen, vielen anderen Casinos und Ähnlichem. Die großen Millionen haben wir leider nicht gewonnen, aber diese künstliche, verrückte Welt ist wirklich einen Besuch wert! Auf unserem Rückweg später war es noch immer brühend heiß und wir wären am liebsten wieder sofort in den Pool gesprungen…und wenig erfreut wussten wir, dass wir am nächsten Tag direkt wieder durch das Death Valley fahren mussten auf unserem Weg nach Los Angeles…trotzdem hat sich die Fahrt rentiert!!!

Tag 2

Unser Plan für den kommenden Tag war eigentlich früh loszufahren, damit wir nicht wieder in der Mittagshitze durch die Wüste fahren mussten. Nur leider wollte der Hotelwecker nicht ganz so wie wir und aus dem frühen Aufstehen wurde irgendwie nichts… aber wir kannten die Prozedur ja schon vom Vortag.

Unsere erste Anlaufstelle in LA war dann Venice Beach, wo wir uns erstmal gemütlich in die Sonne gelegt und relaxt haben. Naja, wobei „Sonne“ leider übertrieben ist, wir haben dummerweise einen sehr bewölkten Tag erwischt und es war auch nicht besonders warm ( sicherlich mal mindestens 30° kühler als am Morgen in Las Vegas ), aber eine kleine Runde im Pazifik musste trotzdem sein. Und nachdem wir $ 25 im Parkhaus gezahlt hatten, wollten wir die Zeit auch ausnutzen… Venice Beach ist bekannt für seine Strandpromenade, an der normalerweise immer die Rollerskater unterwegs sind, entlang der vielen kleinen Buden und natürlich nicht zu vergessen der berühmte Outdoor Kraftraum am Strand. Da es dann irgendwann wirklich kalt wurde am Strand, sind wir die Promenade entlang gelaufen, wo es trotz des schlechten Wetters sehr voll war. Dort war dann auch eine Bühne aufgebaut und eine Band hat gespielt und der Verkäufer eines Ladens, in dem wir waren, hat uns dann erzählt, dass Arnold Schwarzenegger dort gleich auftauchen sollte. Naja, wir haben dann mal ein wenig gewartet, aber der Terminator kam nicht und wir sind dann doch wieder gegangen um unser Hotel zu suchen, was wiederum ein Abenteuer für sich war. Ach ja, beim Rumfahren und dem Versuch auf die richtige Straße zu gelangen, haben wir dann noch einige Polizeiabsperrungen und eine große Menschenansammlung an der Promenade gesehen, also könnte es gut sein, dass Schwarzenegger tatsächlich am Strand war…wer weiß? Vor allem waren wir dann aber doch etwas skeptisch was unser Motel anbelangt hat, denn wir wussten nur, dass es etwas außerhalb liegt und was wir bereits bei der Hinfahrt festgestellt hatten war, dass LA – abgesehen von Downtown und der Gegend um Hollywood – eigentlich ein einziger großer Slum ist! Glücklicherweise lag unser Motel dann aber doch in einer akzeptableren Gegend und nicht direkt in den Slums…

Bis wir dann wieder losgefahren sind und uns auf den Weg nach Hollywood gemacht haben, war es schon Mitternacht und dementsprechend waren auch keine großen Touristenmassen unterwegs. Wir sind durch Beverly Hills und den Sunset Boulevard direkt zum Hollywood Boulevard gefahren, auf dem der berühmte Walk of Fame ist, die vielen Sterne der Stars. Die Straße war wie ausgestorben… Kaum zu glauben, dass selbst hier nachts kaum etwas los ist! Wir sind dann den Walk of Fame etwas auf und ab gelaufen und mussten dann aber zugeben, dass das Ganze wenig spektakulär war und auch wenig so glamurös und toll, wie man sich es vorstellt – es ist realistisch gesehen einfach eine dreckige Straße, auf der ein paar Sterne zu sehen sind… Naja, und natürlich gibt es auch dort wieder jede Menge verrückter Leute…aber die gibt es hier wohl überall. Nachdem wir dort alles Interessante gesehen haben, sind wir wieder zurück gefahren und haben beschlossen, am nächsten Morgen bei Tag noch einmal kurz nach Hollywood zu fahren. Vor allem wollten wir natürlich noch die Hollywood Hills mit den Buchstaben sehen, was bei Nacht leider nicht beleuchtet ist.

Tag 3

Am nächsten Tag gab es zum Wachwerden erstmal eine kleine Runde im Pool und Jacuzzi bei strahlendem Sonnenschein, bevor es dann noch einmal nach Hollywood ging. Wir sind dabei wieder durch Beverly Hills gefahren und haben nun auch ein paar der teuren Häuser gesehen, aber auch diese Gegend ist trotzdem nicht so luxuriös, wie man es erwartet: die Straßen sind eine Zumutung und sonderlich sauber ist es auch hier nicht. Aber immerhin wirkt alles bei Sonnenschein und blauem Himmel etwas positiver als bei Nacht. Ach ja, einer meiner beiden Freunde meinte dann beim Fahren plötzlich, dass im Auto neben uns die Schauspielerin Halle Berry sei…das war dann aber auch schon die Promi – Ausbeute: vielleicht Halle Berry im Auto nebenan und beinahe Schwarzenegger am Strand ;) Na jedenfalls haben wir unser Auto abgestellt und sind zu einer der Straßenkreuzungen gelaufen, von der man einen guten Blick auf die Hollywood Buchstaben hat ( sie sind am Berg gegenüber von Hollywood und aufgrund von Häusern und Bäumen gibt es nur einige wenige Stellen in der City, von denen man einen direkten Blick auf sie hat ). Hollywood ! Schnell wieder ein paar Fotos und dann nichts wie weg nach San Diego. Es ist unglaublich, was für ein Verkehr in der Stadt und um sie herum herrscht! Da gibt es schon 4 – 6 spurige Straßen und selbst die sind verstopft mit Autos. Da waren wir doch sehr froh, irgendwann endlich wieder draußen zu sein…

Unser nächstes Ziel war dann SeaWorld in San Diego. Dieser Park bietet auf der einen Seite viele Shows, wie zum Beispiel die Delphin Show oder die Hauptattraktion, die Orca Show, sowie auch viele (nasse) Fahrattraktionen und andere Meerestiere. Um gleich so richtig nass zu werden bei der Hitze sind wir gleich in die Delphin Show und haben uns natürlich gleich mal schön nach vorne in die „Soak Zone“ gesetzt… Die Show war lustig und natürlich waren wir pitschnass hinterher, da die Delphine schön darauf dressiert sind, das Publikum nass zu machen ;) Die Abkühlung hat gut getan und in der Hitze war man in wenigen Minuten schon wieder trocken. Dann sind wir in die Aquarien mit den großen Manatees und Haien gegangen, durch deren Becken man durch einen Glastunnel durchlaufen konnte. Dann kam die Hauptattraktion, die bekannte Orca Show mit dem Star Shamu, einem riesigen Orca, sowie einem weiblichen Tier und seinem Jungtier. Diese Tiere sind schon sehr beeindruckend und auch die Show war toll! Und wir natürlich wieder pitschnass…schließlich kann so ein riesiger, schwerer Wal noch mehr Wasser spritzen als ein kleiner Delphin... Die Delphine konnte man später übrigens auch füttern und „streicheln“, aber da ich kein Futter hatte, wurde ich von ihnen großzügig ignoriert. Eine direktere Begegnung hatten wir dann aber später mit Seesternen und Rochen – ein seltsames Gefühl, einen großen Stachelrochen anzufassen (man hat uns gesagt, der eigentliche Stachel sei bei den Tieren entfernt und damit seien sie völlig harmlos…), aber die Tiere fühlen sich toll an, samtweich! Gegen Abend haben wir dann die Fahrattraktionen noch getestet und spätestens dann sahen wir aus, als wären wir mit samt unserer Kleidung baden gegangen! Als dann aber irgendwann die Sonne untergegangen ist und es auch etwas frisch wurde haben wir den Park dann nach über 6 Stunden wieder verlassen, ein tolles Erlebnis!

Unser Motel lag etwas südlich von San Diego in Chula Vista, was nur noch wenige Meilen von der mexikanischen Grenze entfernt ist. Ich wäre ja gerne noch einmal kurz zur Grenze gefahren (rüber wäre zu riskant gewesen wegen unseren Visa), aber da es mal wieder sehr spät war und am nächsten Tag eine lange Fahrt auf uns gewartet hat, haben wir das dann doch gelassen und haben uns lediglich noch eine Pizza geholt. Und dabei haben wir gleich mal wieder einen Mann mit „deutscher Geschichte“ getroffen, er war wohl mal eine Zeit lang in Rammstein stationiert und konnte sogar noch recht gut Deutsch. Wäre ja auch ein Wunder mal einen Amerikaner zu treffen, der keine Großeltern aus Deutschland hat, deutsche Nachbarn, deutsche Freunde oder sonst Irgendwas….

Tag 4

Und leider war unsere Tour auch schon fast wieder am Ende… Wir sind mal wieder viel zu spät losgekommen von unserem Motel und hatten dann doch eine ziemliche Strecke vor uns. Trotzdem haben wir in LA dann noch einmal einen kurzen Abstecher nach Downtown gemacht, wo es allerdings außer Hochhäusern und Banken nicht viel zu sehen gibt. Wobei…wir haben eine interessante Entdeckung gemacht: in LA Downtown steht das World Trade Center! Ob das in New York nur eine Attrappe war…? Jedenfalls steht hier auch noch eines, was es damit auf sich hat weiß ich allerdings nicht. Wir haben uns dort aber nicht lange aufgehalten und haben uns schnell wieder in den Verkehr gestürzt um aus der Stadt zu kommen.

Die Rückfahrt war zwar sehr lange, aber eine wunderschöne Strecke, da wir den Highway 1 zurück genommen haben. Der Highway verläuft direkt an der Küste am Pazifik entlang, anfangs noch etwa auf Meereshöhe und später dann direkt entlang der Klippen über dem Meer – herrlich!!! Dort sind wir dann einige Stunden gefahren bis nach Monterey, wo wir dann auf einen anderen Highway gewechselt haben für das letzte Stück. Am Ende wurde es dann nämlich schon dunkel und dicke Wolken sind aufgezogen, was beides nicht die besten Umstände für diese Strecke sind.

Müde sind wir dann nach über 11 Stunden wieder in unserer Bay angekommen…die 4 Tage waren wunderschön, wir haben wirklich sehr viel gesehen und erlebt und hatten denke ich alle unseren Spaß, aber trotzdem war es doch auch sehr anstrengend. Tagsüber weite Strecken fahren (bei furchtbarer Hitze), den restlichen Tag und nachts unterwegs sein, so viel wie möglich sehen, dann viel zu wenig Zeit zum Schlafen und am nächsten Morgenwieder zeitig raus… Unser Programm war schon recht straff für die kurze Zeit und fast 3000 km in nur 4 Tagen abzuklappern ist schon viel, aber es hat sich wirklich gelohnt!!! Und da ich jetzt erstmal noch Urlaub habe, kann ich mich ja erstmal etwas ausruhen… :)

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Eine kleine Übersicht über unsere Tour gibt es übrigens hier zu sehen.
Und Bilder gibt es natürlich auch jeden Menge, sie werden nach und nach in meiner Gallery zu sehen sein – und da ich auch noch Bilder von meinen beiden Freunden bekommen werde, werden es auch nicht zu wenige werden…